Wie man sich bettet ... so liegt
man.
Und wenn Sie nachts aufwachen oder Ihre Wirbelsäulenschmerzen sind besonders morgens spürbar, könnte ja das Bett dahinterstecken. Für die Hals- und Brustwirbelsäule das Kopfkissen, für die Lenden- und Brustwirbelsäule die Matratze.
Ihr Kopfkissen muss jedenfalls den Abstand vom Hinterkopf oder in Seitenlage von den Schläfen zur Matratze überbrücken. Es darf nicht zu fest sein aber zu weich ist noch schlechter. Gleichzeitig darf es nicht zu steif sein, denn man dreht sich ja auch hin und her. Ich bevorzuge ein individuell füllbares Dinkelspreukissen in der Größe 40 x 80 cm. Die Dicke insgesamt wird durch den Füllungszustand bestimmt, während der Nacht kann ich mit einer einzelnen Kopfbewegung den Kopf neu betten.
Zur Matratze habe ich keine gezielten Empfehlungen. Man muss es einfach probieren. Wenn Sie mal (z.B. im Urlaub) in einem anderen Bett schlafen, müssen Sie versuchen die Festigkeit der Unterkonstruktion, das Bauprinzip der Matratze (Schaumstoff oder Federn) und Ihre Beschwerden am nächsten Morgen miteinander zu verbinden. Einen etwaigen Neukauf würde ich stufenweise angehen: erst mit einem neuen Lattenrost und der alten Matratze, dann darauf eine neue Matratze mit Rückgaberecht für 3 Tage. Sie sollten eine Matratzenkonstruktion wählen, die es in dieser Bauart in verschiedenen Härtegraden zu kaufen gibt um dann bei Umtausch eine Stufe weicher oder härter wählen zu können. Wenn Sie dann noch bei einem Doppelbett mit 2 Einzelmatratzen erstmal nur eine Seite erneuern, kann man sich gezielt und stufenweise entscheiden.
Sitzen ist genauso unvermeidlich wie schädlich für
die Wirbelsäule. Monotone und verkrampfte Sitzbelastungen sind besonders
nachteilig. Der beste Rat ist sicher, das Sitzen
in viele kleine Phasen zu zerteilen.
Im Büro könnnen Sie beim
Telefonieren aufstehen und zum Diktieren umherlaufen, kleine überschaubare
Arbeiten wie Unterschriften oder auch Korrekturlesen können Sie am Stehpult
erledigen. Wenn Sie (am Schreibtisch) sitzen müssen, verzichten Sie immer mal
aufs Anlehnen. Ein guter Bürostuhl lässt es zu, dass Sie sich vorne auf die
Kante setzen, oder auch nach hinten kippen in eine halbliegende Position (135 °
Lage).
Im Auto sollten Sie die Lehne eher steil stellen und das Gesäß fest in die Kante zwischen Lehne und Sitzfläche stecken. Hierzu müssen Sie erst das dicke Portemonnaie aus der Gesäßtasche nehmen und auf längeren Fahrten können Sie den Knopf und Reißverschluss Ihrer Hose öffnen. Lange Fahrten sollten Sie schon ab der ersten Stunde (!) stündlich unterbrechen; dann 3 mal ums Auto zu gehen ist für die Wirbelsäule eine wichtige Entlastung.
Sport, Sportfähigkeit und Spaß am Sport sind sehr
individuelle Dinge, die im Falle einer Erkrankung genaue und ausführliche
Beratung erfordern. Trotzdem gibt es einige grundsätzliche Aussagen:
1. Die Rahmenbedingungen für den Sport sind wichtig.
Nach der Arbeit müde und abgekämpft in die Squash-Halle zu hetzen, ist nicht ratsam.
Die Unfallgefahr wird auch durch zuviel Ehrgeiz erhöht. Ebenso muss der Gegner
passen.
2. Zum gesunden, sportlichen Ehrgeiz gehört ohne
Zweifel auch eine entsprechend große Portion Gelassenheit.
3. Spezielles Aufwärmen ist unverzichtbar und kann durch
Physiotherapeuten vermittelt werden. Am besten betreibt der Physiotherapeut den
gleichen Sport.
4. Die gleichmäßigen rhythmischen Ausdauersportarten
sind gesünder als zum Beispiel Rückschlagsportarten wie Tennis, Squash oder
Volleyball.
5. Beim Skifahren kann man auch sonnige Tage und
seichte Hänge wählen.
Die Entscheidung zwischen Kälte und Wärme ist
einfach:
Akute Erkrankungen und Verletzungen werden gekühlt so lange bis keine Hitze mehr im Gelenk oder
Muskel ist. Besonders nach Überbelastungen ist dies so gültig.
Chronische Verläufe werden gewärmt. Das entspannt die (chronisch) verkrampfte
Muskulatur und hilft dem Stoffwechsel, die Heilung zu unterstützen.
Bei immer wieder gereizten Verschleißerscheinungen
von Gelenken kann tatsächlich entweder gekühlt oder gewärmt werden, je nachdem
ob Schmerzlinderung nach Überbelastung oder Besserung des Verschleißes
unterstützt werden soll.
Wie
wird gekühlt ?
Ein
kalter Waschlappen oft erneuert ist denkbar. Eine Eiskompresse muss in ein Tuch
gewickelt werden, um lokalen Unterkühlungen vorzubeugen. Eine besondere
Empfehlung ist das Kühlen mit
Kühlschrank-kaltem Quark. Die Inhaltsstoffe wirken zusätzlich auf die gereizten
Gewebe.
Wie
wird gewärmt ?
Ich
bin gegen wärmende Salben oder Pflaster.
Diese reizen die Haut sehr stark und fördern eher die Durchblutung der Haut als
der darunter liegenden Strukturen.
Die
Wärme muss tatsächlich von außen kommen, z.B. durch eine Wärmeflasche (in ein Handtuch wickeln) oder ein Heizkissen. Nicht
zu heiß und lieber einmal häufiger.